Liebe Freundinnen und Freunde,
eine lange Reise liegt hinter uns, und wir sind vorgestern gut in Oppeid auf Hamarøy angekommen. Aber der Reihe nach:
Mit dem Auto ging es erstmal bis nach Hirtshals an der Nordspitze von
Jütland/Dänemark. Dort empfing uns die Nordsee mit einem kräftigen Sturm
und entsprechenden Wellen, die unser Schiff, die "MS Bergensfjord", bereits im Hafenbecken zum
Schwanken brachten.
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Mole im Hafen von Hirtshals |
Und so wurde es eine sehr "bewegte" Überfahrt, und wir waren erleichtert, als wir am nächsten Morgen in den ruhigen Hafen von Bergen einliefen.
Norwegen empfing uns nicht etwa winterlich-verschneit, sondern mit 10 Grad plus, Nebel und Nieselregen. Leicht verwundert sagten wir uns: Nicht viel anders als so manches mal im Sommer hier in Norwegen!
Am Abend des 4. Januar gingen wir dann an Bord der "MS Trollfjord", eines der Schiffe der berühmten Hurtigruten. Die 11 Hurtigruten-Schiffe fahren täglich entlang der endlos langen norwegischen Küste von Bergen im Süden bis Kirkenes im äußersten Nordosten des Landes. Diese Reise dauert sechs Tage und verläuft alles andere als "hurtig" - immer wieder musste ich während der drei Tage, die wir an Bord waren, an die "Entdeckung der Langsamkeit" denken.
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unsere Reise von Bergen nach Svolvær |
Sehr gut gefiel mir unterwegs die Stadt Ålesund, deren Zentrum nach einem verheerenden Brand im Jahr 1904 ganz im Jugendstil wieder erbaut wurde.
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im Hafen von Ålesund |
Nach drei nebelverhangenen Tagen überraschte uns der 7. Januar mit bläulichem Himmel, Morgenrot und toller Sicht auf die beeindruckende Bergkulisse der Helgelands-Küste auf Höhe des Polarkreises. Das ließ hoffen: Es ist hier oben keineswegs immer nur dunkel!
Am Nachmittag erreichten wir Bodø, die Hauptstadt der norwegischen Provinz Nordland. Aber auch hier wehte ein eher laues Lüftchen, und von Schnee war nur auf den Bergen weit im Landesinneren etwas zu sehen.
Ein letzter Reiseabschnitt brachte uns schließlich über den breiten Vestfjord nach Svolvær, dem Hauptort der Inselkette der Lofoten.
Nun war das Traumziel ganz nahe: Nur noch eine Fährfahrt von gut zwei Stunden trennte uns von Hamarøy.
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Ausfahrt aus dem Hafen von Svolvær |
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Hamarøy taucht auf! |
Diese verlief dann nochmal sehr stürmisch und schwankend - um so froher kamen wir am 8. Januar mittags endgültig im Hafen von Skutvik auf Hamarøy an.
Der "schönste Platz der Welt" empfing uns allerdings etwas unfreundlich: Leicht entgeistert mussten wir feststellen, dass die Straßen eher Gletschern als Fahrstraßen glichen: Mehrere Zentimeter Blankeis überzogen Fahrbahnen, aber auch Wiesen und Gräben, und an den Berghängen hatten sich überall gewaltige gefrorene Wasserfälle gebildet.
Ganz vorsichtig legten wir also die letzten 20 km bis nach Oppeid zurück, wo wir sehr herzlich von Idar, Thansaya und der kleinen Melissa begrüßt wurden.
Nun werden wir uns hier in der "dikterstua" einrichten - von unseren Eindrücken an den ersten Tagen berichte ich bald.