Montag, 25. März 2013

Abschied und Besuch

Hei alle sammen,

mit dem letzten post über das Nordlicht hat sich Eckhard von Hamarøy verabschiedet - er ist vor zehn Tagen nach Hause abgereist.

"Ha det bra!"


Aber zunächst einmal musste ich mich nicht an ein längeres Alleinesein  gewöhnen - denn vier Tage später kam Betty zu Besuch.  :-)
Sie reiste aus Nord-Finnland an und traf nach dreitägiger abwechslungsreicher Reise durch ganz Skandinavien - mit Flugzeug, Fähre, Eisenbahn und Bus - montags in Oppeid ein.
Hatte es an diesem Tag noch kräftig geschneit, so wurden die nächsten Tage um so schöner:  Ein nahezu wolkenloser tiefblauer Himmel und Frühlingssonne pur waren beste Voraussetzungen für unsere gemeinsamen Unternehmungen.

Das erste Ziel war natürlich unser Hausberg Veten:
















Noch nie war das Wasser des Vestfjords so blau gewesen wie an diesem Tag...,




...und der Blick zu den Lofoten so prächtig:




Am Nachmittag machten wir dann noch einen Ausflug nach Tranøy:






Blick von Tranøy zum Tilthorn



Am nächsten Tag stand eine kleine Skitour auf unserem Programm,...





...die uns in die Gegend von Kalstad führte.


Die Frühlingssonne schien heute so kräftig, dass wir eine kleine Mittagsrast im Freien genießen konnten:














Und nun geht es nach Hause.



Der schöne Tag wurde dann abends noch durch eindrucksvolles Nordlicht gekrönt:

 




Am nächsten Tag trat Betty die Heimreise an - hier verläßt sie Hamarøy mit dem Hurtigbåt, das sie von Skutvik aus nach Bodø bringt:
 
"Gute Reise!"






Mittwoch, 13. März 2013

Nordlicht / Aurora borealis

Liebe Freunde des Nordlichts,

viele Sommerurlaube in Norwegen mit 24 Stunden Helligkeit bzw. Mittsommernacht haben es nicht möglich gemacht, das Nordlicht zu sehen - es war die falsche Jahreszeit. Ein großer Traum, dies zu erleben, ist nun in Erfüllung gegangen.
Die Eindrücke fotografisch festzuhalten, ist gelungen. Es entstanden viele Bilder - eine kleine Auswahl soll hier folgen.




Das Nordlicht ist ein physikalisches Phänomen, das rund um den magnetischen Nordpol am Nachthimmel beobachtet werden kann. Es zeigt sich als ein sich ständig veränderndes Lichtbild in wechselnder Helligkeit und bewegten Formen, das in weiß sowie allen Spektralfarben am sternenklaren Nachthimmel zu sehen ist.









































Die Sonne ist Ausgangspunkt des Nordlichts: Sonnenstürme schleudern aufgeladene Partikel in den Weltraum, einige davon treffen auf Gase der Erdatmosphäre und erzeugen das Nordlicht. Der Nordlichtgürtel über der Erde auf der Nordhalbkugel ist auf dem nachfolgenden screenshot zu sehen:

 http://helios.swpc.noaa.gov/ovation/Europe.html

Auf der Erdkugel ist zu erkennen, dass heute (12.3.2013) die Lofoten, und damit auch wir, im Einflussbereich des Nordlichts liegen. Der beste Zeitpunkt, um es zu sehen, ist bei Neumond im März. Eines der Bilder entstand an diesem Tag - zum Glück waren in dieser Nacht auch keine Wolken am Himmel.






































Das Bild mit den Häusern wurde in Oppeid auf Hamarøy bei uns vor dem Haus aufgenommen, alle anderen vor Tranøy am Vestfjord, die meisten mit Blick nach Norden zu den Lofoten und Vesterålen, einige Richtung Westen und Osten.









Mit diesen Eindrücken verabschiedet sich Heidis Partner aus Norwegen und wünscht ihr noch eine erfolgreiche und schöne Zeit mit vielen Gästen, wobei sich einige schon angesagt haben.

Montag, 11. März 2013

Ein Ausflug auf die Lofoten - Teil 3: Die winterlichen Inseln



Lofotruna - das Emblem der Lofoten
Was haben wir sonst noch gesehen?

Natürlich das "Logo" der Lofoten: Lofotruna - an einer Felswand kurz vor dem Eingang zum Nappstraum-Tunnel, der die Inseln Vestvågøy und Flakstadøy verbindet. Es wurde von dem Künstler Åsvar Tangrand aus Vikten på Flakstadøy geschaffen und symbolisiert die Verbundenheit der Lofotbewohner mit dem Meer und der Fischerei.








Und dann die wilde Landschaft der Inselkette bei ganz unterschiedlichen winterlichen Wetterstimmungen. Unser erster Tag auf den Lofoten war sonnig und windstill:

Blick von der Südküste Vestvågøys zum Vågekallen


Winzig klein erscheinen die Häuser der Inselbewohner vor den steilen Berghängen:


                    

































Der schöne Wintertag schafft eine Welt in blau und weiß:




Unser Route führt über alle fünf Lofot-Inseln - und während man früher mit einer Fähre von Insel zu Insel übersetzte, sind diese heute mit Brücken oder Tunnel miteinander verbunden:

Brücke über den Gimsøystraumen
















Auch kleine Ortschaften werden so an die Hauptdurchgangsstraße, den sogenannten "Kong Olavs veg", angeschlossen - so wie hier bei Fredvang auf Moskenesøy:




Typisch für die Lofoten: Am Abend schlug das Wetter um, es begann zu stürmen und zu schneien. Aus unserer gemütlichen "hytte" in Ramberg, an einem herrlichen Sandstrand gelegen, konnten wir zuschauen, wie der Schnee waagerecht über den Strand und die Dünen fegte.

Auf dementsprechend schneeglatten Straßen fuhren wir am nächsten Tag noch ca. 30 km weiter bis nach Reine, dem Hauptort auf Moskenesøy. Im Gegensatz zum Vortag erschien die Umgebung heute schwarz-weiß - nicht einmal die bunten Häuser ließen ihre satten Farben erkennen:










Auf der Heimfahrt am nächsten Tag wurde das Wetter wieder freundlicher und bescherte uns noch eine rosige Abendbeleuchtung:



Samstag, 9. März 2013

Ein Ausflug auf die Lofoten - Teil 2: Fischfang / Lofotfiske

Die erste Nacht auf den Lofoten verbrachten wir im netten Vestfjordhotell - "ytterst på kaikanten" - in Svolvær, dem Hauptort der Lofoten. Ein Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigte uns: Bestes Wetter!

am Hafen von Svolvær

Entsprechend gut gelaunt machten wir uns also auf den Weg in Richtung Å, der letzten Ortschaft der Lofoten am südwestlichen Ende der Inselkette. (Übrigens: "Å" ist auch der letzte Buchstabe im norwegischen Alphabet.)

Die Fahrt führte uns als nächstes nach Henningsvær, einem malerischen kleinen Fischerort, der auf einer Insel vor Austvågøy liegt und dessen Häuser das Hafenbecken fast ganz umschließen:

Henningsvær mit Vågekallen (942m) re. im Hintergrund

Apropos Fischerort: Der Fischfang bildete jahrhundertelang  d i e  Existenzgrundlage für die Bewohner der Lofoten, aber auch für viele Menschen aus anderen Teilen Norwegens. Vom Mittelalter bis Anfang des 20. Jahrhunderts fanden sich jährlich von Januar bis April Zehntausende von Fischern auf den Lofotinseln ein, um Jagd auf den Arktischen Kabeljau zu machen, der in dieser Zeit zum Laichen in die Gewässer der Lofoten und Vesterålen, bevorzugt in den Vestfjord, zieht.
In dieser Zeit lebten die Fischer eng zusammengepfercht in kleinen Hütten, den sogenannten "rorbuer", die noch heute das Erscheinungsbild der Lofoten prägen. Heute werden die rorbuer, hübsch renoviert, im Sommer an Touristen vermietet.
So zum Beispiel in dem malerischen kleinen Ort Nusfjord - einem der besterhaltenen Saisonfischereiplätze Norwegens, in dem es im Sommer so...













und jetzt im Winter so aussieht:





Man mag sich gar nicht ausmalen, wie es in den rorbuer zuging, wenn - wie etwa im Frühjahr 1908 - über 1500 Männer in Nusfjord lebten, um von hier aus zum Fischen auf den Vestfjord hinauszurudern.

Die Bedeutung dieses Saisonfischfangs ist für die Ölnation Norwegen insgesamt in den Hintergrund getreten. Für die lokalen Fischer ist er aber immer noch eine wichtige Lebensgrundlage. Und das konnten wir sehr eindrucksvoll in Ramberg auf Flakstadøy erleben, wo wir die nächsten beiden Nächte verbrachten.

Dem tagsüber im Küstenbereich gefangenen Kabeljau ergeht es anschließend so:











Gegen 15 Uhr kehren die Fischer zurück in den Hafen von Ramberg.





  Der Fang war gut heute...,













 ...nun wird er an Land gebracht:



Ein Teil des Fanges wird zur Weiterverarbeitung von LKWs abgeholt, der andere aber traditionell auf hohen hölzernen Gerüsten im Freien zum Trocknen aufgehängt. Dazu werden die ausgenommenen Fische paarweise an den Schwänzen zusammengebunden:















Auf den Holzgestellen trocknet der Kabeljau, bis er knochenhart ist. Der so entstandene Stockfisch wird später stapelweise in Säcke verpackt und nach Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) und Afrika exportiert.






























Überall auf den Lofoten findet man deshalb bis heute solche Trockengerüste:




Was wir sonst noch auf den Lofoten gesehen haben - davon bald mehr!   Vi høres!

Donnerstag, 7. März 2013

Ein Ausflug auf die Lofoten - Teil 1: Mit der Fähre über den Vestfjord

Hei alle sammen,

die Inselwelt der Lofoten kennen wir aus zahlreichen Urlauben recht gut - auf meiner ersten Reise nach Norwegen vor über 40 Jahren (1971) hatten wir in der Gegend von Svolvær einige Klettertouren unternommen.
Weitere Reisen in den Norden Norwegens folgten - und nie haben wir die Lofoten "außen vor" gelassen. Zu faszinierend und von ganz besonderem Flair ist dieses Gebirge im Meer!
Ich erinnere mich an herrliche Wanderungen zu Sandstränden auf der Außenseite der Inseln (Kvalvika, Bunes), an Bergtouren (besonders schön: Støvla bei Å und der Vågekallen), an Aufenthalte in den von Touristen noch nicht entdeckten Orten Nusfjord und Henningsvær u.a.m.. Aber das war immer im Sommer gewesen - und nun hat es uns gereizt, die Lofoten auch einmal im Winter zu erleben.

Also sind wir vor ein paar Tagen aufgebrochen und zunächst  von Oppeid nach Ulvsvåg an der E6 und auf dieser weiter nach Norden gefahren. Ziel ist Bognes am Tysfjord, von wo aus wir mit einer Fähre nach Lødingen übersetzen wollen.

Schon die kurze Fahrt bis Bognes ist ein Highlight, denn hier führt die E6 durch eine Landschaft mit bizarren Granitbergen, welche verschneit noch imposanter als im Sommer wirken:





Bald erreichen wir Bognes und die Fähre über den Vestfjord nach Lødingen.
Eine etwas kleinere weitere Fähre verbindet Bognes über den breiten Tysfjord mit Skarberget, von wo die E6 weiter führt Richtung Narvik:








Die Szenerie rund um den Tysfjord ist einfach überwältigend - für mich einer der schönsten und großartigsten Plätze Norwegens. Hier ein paar Eindrücke davon:
















Stetind (1392m) und Prestetind
















Ob die Menschen, die hier leben, das wohl auch so empfinden?

Korsnes am Tysfjord

Wenn sie aus dem Fenster schauen, bietet sich ihnen dieser Anblick (zugegeben - nicht immer ist das Wetter so wie heute):





Die Überfahrt von Bognes nach Lødingen dauert genau eine Stunde. Allmählich werden die Berge rund um den Tysfjord kleiner...







...und wir nähern uns der Küste bei Lødingen...,














...von wo aus wir weiter auf die Lofoten fahren werden.
Unser Ziel für diesen Tag ist Svolvær auf der Insel Austvågøy, der Hauptort
der Lofoten.
Alles weitere also morgen - vi høres.