am Hafen von Svolvær |
Entsprechend gut gelaunt machten wir uns also auf den Weg in Richtung Å, der letzten Ortschaft der Lofoten am südwestlichen Ende der Inselkette. (Übrigens: "Å" ist auch der letzte Buchstabe im norwegischen Alphabet.)
Die Fahrt führte uns als nächstes nach Henningsvær, einem malerischen kleinen Fischerort, der auf einer Insel vor Austvågøy liegt und dessen Häuser das Hafenbecken fast ganz umschließen:
Henningsvær mit Vågekallen (942m) re. im Hintergrund |
Apropos Fischerort: Der Fischfang bildete jahrhundertelang d i e Existenzgrundlage für die Bewohner der Lofoten, aber auch für viele Menschen aus anderen Teilen Norwegens. Vom Mittelalter bis Anfang des 20. Jahrhunderts fanden sich jährlich von Januar bis April Zehntausende von Fischern auf den Lofotinseln ein, um Jagd auf den Arktischen Kabeljau zu machen, der in dieser Zeit zum Laichen in die Gewässer der Lofoten und Vesterålen, bevorzugt in den Vestfjord, zieht.
In dieser Zeit lebten die Fischer eng zusammengepfercht in kleinen Hütten, den sogenannten "rorbuer", die noch heute das Erscheinungsbild der Lofoten prägen. Heute werden die rorbuer, hübsch renoviert, im Sommer an Touristen vermietet.
So zum Beispiel in dem malerischen kleinen Ort Nusfjord - einem der besterhaltenen Saisonfischereiplätze Norwegens, in dem es im Sommer so...
und jetzt im Winter so aussieht:
Man mag sich gar nicht ausmalen, wie es in den rorbuer zuging, wenn - wie etwa im Frühjahr 1908 - über 1500 Männer in Nusfjord lebten, um von hier aus zum Fischen auf den Vestfjord hinauszurudern.
Die Bedeutung dieses Saisonfischfangs ist für die Ölnation Norwegen insgesamt in den Hintergrund getreten. Für die lokalen Fischer ist er aber immer noch eine wichtige Lebensgrundlage. Und das konnten wir sehr eindrucksvoll in Ramberg auf Flakstadøy erleben, wo wir die nächsten beiden Nächte verbrachten.
Dem tagsüber im Küstenbereich gefangenen Kabeljau ergeht es anschließend so:
Gegen 15 Uhr kehren die Fischer zurück in den Hafen von Ramberg.
Der Fang war gut heute...,
...nun wird er an Land gebracht:
Ein Teil des Fanges wird zur Weiterverarbeitung von LKWs abgeholt, der andere aber traditionell auf hohen hölzernen Gerüsten im Freien zum Trocknen aufgehängt. Dazu werden die ausgenommenen Fische paarweise an den Schwänzen zusammengebunden:
Auf den Holzgestellen trocknet der Kabeljau, bis er knochenhart ist. Der so entstandene Stockfisch wird später stapelweise in Säcke verpackt und nach Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) und Afrika exportiert.
Überall auf den Lofoten findet man deshalb bis heute solche Trockengerüste:
Was wir sonst noch auf den Lofoten gesehen haben - davon bald mehr! Vi høres!
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