Samstag, 27. September 2014

Herbstliche Natur: Pilze, Beeren,...


Nun, Mitte September, hat der Herbst überall in der Natur Einzug gehalten.
Wobei  uns bereits Ende August, während unserer Reise nordwärts, leckere Pilze in für uns unvorstellbaren Mengen auffielen. So gab es bereits da das eine oder andere Pilzgericht:


















Auf Hamarøy fanden wir bei unseren Wanderungen in den lichten Kiefernwäldern meist Sandröhrlinge, die an diesem Standort massenhaft auftreten:











Um so größer war die Freude über diesen riesigen Steinpilz:



Pilze, die wir nicht kennen - so wie diese -, fanden wir nur wenige - 
und die lassen wir grundsätzlich stehen,...  
















...so dass die Vorfreude auf das abendliche Pilzgericht ganz unbeschwert war:



Und: Giftig hin oder her - beim Schönheitswettbewerb unter den Pilzen steht der Fliegenpilz ganz oben:









"Ein Männlein steht im Walde..."

Diesen riesigen "Steinpilz" sahen wir vor drei Tagen bei einer Wanderung auf Finnøya - wir haben ihn übrigens stehen gelassen  ;-) :



Fasziniert, aber zunächst auch ein wenig ratlos waren wir, als wir kürzlich dieses "Gewächs" entdeckten - auffällig durch seine winzigen roten Farbtupfer auf den nur einige Millimeter hohen grauen "Trompeten":

Cladonia coccifera

"Was ist das?" - die Frage ließ mir keine Ruhe, und nach längerem Suchen im Internet und Beratschlagen mit Julian war am Ende des Abends klar: Das ist eine Flechte aus der Gattung Cladonia, auch "Scharlach-Becherflechte" genannt. 
Bei dieser Gelegenheit habe ich einiges gelernt - so etwa, dass Flechten eine besondere Lebensform sind, nämlich Pilze, die in Symbiose mit (meist) Algen leben. Seltsam und sehr interessant!

Auch die Pflanzenwelt kleidet sich jetzt mehr und mehr in herbstliche Farben - und wir bewundern diese immer wieder:




















Neben diesen Blättchen sind es auch Unmengen von jenen roten Beeren, welche zurzeit ganze Berghänge rötlich leuchten lassen:







Vorbei ist jetzt allerdings die Zeit, in der die Weidenröschen in Blüte standen - ...

bei Haukås - Ende Juli 2009
















...jetzt fliegen ihre Samen überall durch die Luft:




Und seit gestern erleben wir hier den ersten richtigen Herbststurm - wir hoffen, dass danach die Birkenwälder immer noch so schön aussehen werden:



Dieses Bild ist vor fünf Tagen beim Abstieg vom "Hatten" entstanden.
Von dieser Tour (und anderen) bald näheres - vi høres!

Freitag, 19. September 2014

Weiter unterwegs bei bestem Herbstwetter

Hei alle sammen,

Tage mit wunderschönem Herbstwetter nutzen wir weiterhin für kleinere oder größere Wanderungen. So waren wir vor einer Woche rund um den kleinen Weiler Kalstad unterwegs,...
 

...mir gut vertraut von vielen Ausflügen auf Skiern dorthin vor einem Jahr:

Kalstad im März 2013

 
Wir starteten am Kalstadvatnet (= See) und erreichten bald den felsigen Höhenrücken oberhalb, dem wir weglos über Moos- und Flechtenpolster westwärts folgten:





























Auf dem Rückweg folgten wir ein Stück weit der Trasse der Loipe, auf der ich im letzten Winter oft unterwegs war. Von dort hat man einen hübschen Blick über den Kalstadvatnet auf Oppeid:



Vorläufiger Höhepunkt unserer bisherigen Wanderungen war dann vor drei Tagen die Besteigung des Bogvetten. Dieser breitgezogene Bergrücken erhebt sich über dem Tysfjord, rund 20 km nördlich von Hamarøy.

Nach etlichen Schlechtwettertagen, die uns die vergangene Woche beschert hatte, hat nun die herbstliche Färbung der Vegetation eingesetzt:









Insbesondere die niedrigen Erikagewächse des Fjells verwandeln sich jetzt in rote Farbkleckse in allen Schattierungen - von orange bis dunkel-weinrot.



So wussten wir, am Gipfel des Bogvetten angekommen, erst einmal nicht, was wir mehr bewundern sollten - die Herbstfärbung zu unseren Füßen oder die grandiose Aussicht auf die Berge rund um den Tysfjord...

Tysfjord mit Stetind

...und über den Vestfjord auf die lange Bergkette der Lofoten:
















Der Gipfel des Bogvetten (521 m) ist stellenweise sandig, weil der Granit hier sehr stark verwittert ist - überall trifft man seltsam geformte Felsgestalten wie diese an:



Und immer wieder fasziniert uns der Blick auf Norwegens Nationalberg, den 1.392 m hohen Stetind, der sich direkt aus dem Tysfjord erhebt:



Abgesehen von seiner landschaftlichen Schönheit - nirgendwo, so meine ich, ist Norwegen schöner als hier! - spielt der Tysfjord auch eine wichtige Rolle in puncto Verkehr: Hier ist die E 6, die Hauptverkehrsstraße durch Norwegen, nach wie vor unterbrochen, und nur mit einer Fähre gelangen sämtliche Autos über den Tysfjord. Es ist die einzige und letzte verbliebene Fähre der E 6 auf dem Weg von Oslo nach Kirkenes im äußersten Nordosten Norwegens.
Hier schauen wir vom Bogvetten hinunter auf den Fähranleger in Bognes. Eine der Fähren überquert den Tysfjord nach Norden, die andere den Vestfjord nach Lødingen auf den Vesterålen-Inseln:

Bognes fergekai

Wir saßen lange auf dem Gipfel des Bogvetten - es war warm und windstill, und von der Aussicht in alle Richtungen konnten wir uns nur schwer losreißen...


Auf der Heimfahrt legten wir dann noch einen Halt ein, um einen Blick auf den Gipfelaufbau des Hatten zu werfen. Er ist mit seinen 850 m Höhe d e r dominierende Küstenberg in dieser Gegend - und eines unserer nächsten Ziele an einem kommenden Schönwettertag:





Samstag, 13. September 2014

mit dem Hurtigbåt nach Bodø

Das schöne Spätsommerwetter Ende August nutzten wir auch für eine Fahrt mit dem "hurtigbåt" von Skutvik nach Bodø (und zurück). Nicht etwa, weil wir irgend etwas in Bodø zu erledigen hatten, sondern "einfach nur so" - um zweimal zweieinhalb Stunden lang die Fahrt entlang der großartigen bergigen Küste von Steigen, Nordfold, Sørfold und Kjerringøy genießen zu können.

Das hurtigbåt verkehrt zwischen Svolvær, dem Hauptort der Lofoten, und Bodø.
Es legt an mehreren kleinen Ortschaften entlang dieser Strecke an, die per Auto nur sehr umständlich oder sogar überhaupt nicht zu erreichen sind. Ähnlich wie ein Linienbus befördert es hauptsächlich Pendler, Studenten und ältere Schüler, die in Bodø ein Internat besuchen, Menschen, die in Bodø etwas zu erledigen haben oder zum Flughafen wollen - darunter auch einige wenige Touristen.

Die erste Station ist Skutvik auf Hamarøy, wo wir einstiegen:




Schnell wird von hier aus dann Bogøy in Steigen erreicht:











Anschließend fährt das hurtigbåt unter einer Bogenbrücke hindurch, welche heute das Festland mit der Insel Engeløya verbindet:








Auf dieser Insel - in Laskestad auf Engeløya - steht das Elternhaus unseres Freundes Idar, in dessen "Dikterstue" in Oppeid wir wohnen durften/werden.

 Hier ein Blick im Vorbeifahren auf Laskestad mit den charakteristischen Bergen "Hanekammen" und "Prestkona"...


...und zur Westspitze von Engeløya:












Nach einer der nächsten Haltestellen erschraken wir ein wenig (ahh - Seenot?!?), als unser hurtigbåt mehrmals laut hupte. Es stellte sich aber schnell heraus, dass der Grund ein privates Kajütboot war, welches in unserer Fahrrinne unterwegs war und das aufgrund seiner Katamarankonstruktion wesentlich schnellere  hurtigbåt behinderte. So schnell es konnte, versuchte das Boot, unsere Fahrroute seitlich zu verlassen:













Ungehindert ging die Fahrt nun weiter...





...bis zur letzten Anlegestelle vor Bodø, dem kleinen Ort Brennsund. Hier hält das hurtigbåt nur auf Verlangen, und auch ansonsten ist Brennsund nur übers Wasser zu erreichen:

















Kurz vor Bodø passiert das hurtigbåt die Insel Kjerringøy mit ihren beeindruckenden Berggestalten,...

Eidetind und Strandåtind auf Kjerringøy












...und nach zweieinhalb Stunden Fahrt läuft es in den Hafen von Bodø, der Hauptstad der Region Nordland, ein:



Hier hatten wir nur eine Stunde Aufenthalt, dann ging es mit demselben Boot bei prächtigem Abendrot zurück nach Hamarøy:



21:30 Uhr - Blick zu den Lofoten



Sonntag, 7. September 2014

Erste Wanderungen bei strahlendem Spätsommerwetter

Hallo zusammen,                                 






schnell hatten wir uns in unserer gemütlichen Hütte eingewöhnt -
und nutzten das perfekte Spätsommerwetter der letzten Augustwoche für einige schöne Wanderungen.



Wir starteten mit einer kleinen Tour zum Nesstraumen, dem nach dem Saltstraumen zweitstärksten Gezeitenstrom Norwegens.
Weiße Sandstrände und das türkisblaue Wasser lassen einen fast vergessen, dass man weit nördlich des Polarkreises unterwegs ist:


















Und natürlich war Oppeids Hausberg, der Veten, eines unserer ersten Ziele:










Wie oft wir hier wohl schon oben waren?

Die Aussicht nach Südwesten auf den Sagfjord und die Berge von Steigen ist aber immer wieder faszinierend:






Noch weiter schaut man vom Gipfel des Salen oberhalb von Skutvik. Der Weg startet auf Meereshöhe bei alten, nur noch zeitweise bewohnten Häusern, ...











 ...und alten Schafspfaden folgend gelangt man auf den Gipfel...





Besonders schön ist auch von hier der Blick nach Süden:



Der Höhepunkt dieser Wanderwoche war dann unsere sonntägliche Tour auf den Berg Kaldvågtuva, der sich oberhalb von Presteid erhebt.
Viele Schafe begegneten uns auf diesem Weg,...











...bis wir nach knapp drei Stunden den Gipfel erreichten:



Blick auf Oppeid, die Berge Hamarøys und die Lofoten im Hintergrund

Nach einer warmen, sonnigen Gipfelstunde ging es wieder hinunter:
















Wir ließen uns Zeit beim Abstieg und genossen das Wetter und die Ausblicke bei spätnachmittäglichem Gegenlicht:



Ab Montag sollte sich das Wetter verschlechtern, da der Tag aber noch schön begann, nahmen wir uns noch eine kleinere Wanderung vor. Wir fuhren nach Ulvsåg an der E 6 und auf dieser hoch zum Pass Ulvsvågskaret, von dem aus die Aussicht auf die Lofoten immer wieder begeistert:


An der Passhöhe, bei einem Loipenzentrum, beginnt ein Pfad in das hügelige Gelände oberhalb, dem wir bis zu einem Gipfelsteinmann folgten.
Wie auf den anderen Gipfeln fand ich meine Eintragungen vom letzten Jahr auch hier wieder. (Hier war ich am 20. Mai 2013 gewesen.):









Auch altbekannte fotogene Steingruppen wurden wieder entdeckt:




Diese Woche war ein toller und vielversprechender Auftakt unserer Herbstzeit hier auf Hamarøy!  Und dank des schönen, warmen Wetters waren nun die Samen des Weidenröschens, das hier massenhaft wächst, auch vor unserer Hütte in Sommersel voll herangereift:













Bis bald - vi höres!