Mittwoch, 13. November 2019

Die Heimreise



Nachdem wir dreieinhalb wunderbare Sommerwetter-Wochen auf Hamarøy verbracht hatten, traten wir Anfang August die Heimreise an. Sie verlief anders als vorab geplant: Ein Schaden an unserem Wohnmobil, der in der Autowerkstatt in Ulvsvåg behoben wurde, kostete uns fast fünf Tage. Und so kam es, dass wir nicht über Narvik - Kiruna - Nordschweden nach Hause fahren konnten, sondern eine kürzere Route durch Norwegen wählten.

Nach unserem unfreiwilligen, aber sehr schönen Aufenthalt in Ulvsvåg...

















...fuhren wir auf der E6 über den Polarkreis bis Mo i Rana und von dort aus nach Westen zum Kystriksveien bei Nesna.  Auf einem sehr hübsch gelegenen Campingplatz beim kleinen Flughafen von Sandnessjøen verbrachten wir die nächsten zwei Tage:

das Hurtigruten-Schiff verlässt Sandnessjøen

An einem dieser Tage radelte ich unterhalb der "Sieben Schwestern" entlang und stieg auf einen netten Aussichtsberg am Südende dieser Bergkette:



Abendstimmung am Campingplatz bei Sandnessjøen
Unsere Weiterfahrt verlief durch das östliche Norwegen (Steinkjer - Stjørdal - Røros - Østerdalen)...



...nach Oslo, wo wir natürlich wieder unsere lieben Freunde besuchten.

Nach einem Museums-Besuchs-Tag in Oslo (Fram-museet, Munch-museet) ...



...fuhren wir am nächsten Tag weiter zur Fährüberfahrt Larvik - Hirtshals.

Wieder haben wir wunderschöne Sommerwochen auf Hamarøy verbracht - fast vier Wochen schien die Sonne und es regnete so gut wie nicht!
Besonders freue ich mich auch darüber, das wir Grit und Steffen persönlich kennen gelernt haben!
Die beiden kommen, wenn ich es richtig verstanden habe, jeden Sommer nach Hamarøy - und ganz sicher werden wir uns dort wieder sehen! 😃  "Ha det bra!"

Sonntag, 10. November 2019

Auf Walsafari

Gemeinsam mit meiner Tochter Judith und ihrem Mann Florian bin ich Mitte Juli nach Andenes, dem nördlichsten Ort der Vesterålen-Inseln auf der Insel Andøya, gefahren, wo sich ein Wal-Informations- und-Beobachtungs-Zentrum befindet.
Mit zwei kleineren Schiffen werden hier während der Sommersaison mehrmals täglich Ausfahrten zur Beobachtung von Pottwalen angeboten:


Während der sehr guten Führung durch das Wal-Informations-Zentrum wurde uns auch erläutert, warum sich der Ort Andenes besonders gut zur Walbeobachtung eignet und warum hier eine nahezu 100-prozentige Chance besteht, bei der rund dreistündigen Ausfahrt Wale zu sehen.

Der Grund liegt in den besonderen geographischen Bedingungen des Meeresbodens vor der Küste von Andøya, welche in der folgenden Skizze angedeutet werden:

Die blau gestrichelte Linie zeigt die Route, die die Schiffe von   Andenes aus einschlagen. Die Besonderheit des Ausgangspunktes Andenes ist, dass in nur rund 20 km Entfernung ein tiefer unterseeischer Canyon erreicht wird - der Bleik-Canyon, hier durch die eingezeichneten Höhenlinien angedeutet. Dieser Canyon ist in Küstennähe rund 600 m, weiter draußen im Nordatlantik bis zu 3.000 m tief.
Am Boden dieses Canyons leben Riesen-Calmare, welche die bevorzugte Nahrung von Pottwalen sind. Und so kommt es, dass in dieser Region mehrere Pottwal-Männchen dauerhaft leben. Sie tauchen in relativ regelmäßigen Abständen ab, um Nahrung aufzunehmen, und tauchen dann für rund zehn Minuten wieder auf, um wieder Sauerstoff zu tanken - und in dieser Zeit kann man sie beobachten.
Das Familienleben dieser Wale ist ziemlich außergewöhnlich, denn die Weibchen leben mit den Jungen im Atlantik in der Region der Karibik. Der Grund dafür ist, dass es dort keine Orkas ("Killerwale") gibt - hier im Nordatlantik würden diese die Jungen der Pottwale jagen und dezimieren. Und so ziehen die Pottwal-Männchen etwa alle zwei Jahre in den südlicheren Atlantik, um sich dort zu paaren. Danach kehren sie in den Nordatlantik bei Andenes zurück, wo sie optimale Nahrungsquellen vorfinden.

Wir waren schon einen Tag vor unserer im voraus gebuchten Walsafari nach Andenes gefahren und übernachteten auf dem wunderschön gelegenen Zeltplatz von Bleik, der an einem langen Sandstrand liegt:











Am nächsten Morgen ging es bei bestem Sommerwetter in rasanter Fahrt hinaus auf's Meer in die Gegend, wo der Bleik-Canyon beginnt:



Wir blieben rund drei Stunden mit dem Schiff in dieser Region und hatten mehrmals die Gelegenheit, drei Pottwale beim Auf- bzw. Abtauchen zu sehen:







Nach diesem sehr beeindruckenden Erlebnis traten wir am Nachmittag die "Heim"-Reise nach Hamarøy an, die wir dank des wunderbaren Wetters sehr genießen konnten:

Kirche bei Dverberg auf Andøya
Denkmal für vermisste Seeleute:
"Til minne om bortkomne fiskere i Dverberg"   





Blick auf die Berge von Senja



Fährüberfahrt von Lødingen nach Bognes im Tysfjord -
im Hintergrund der Stetind





Samstag, 9. November 2019

Auf neuen Wegen

Schon mehrmals waren wir von Skutvik aus über Utaker zur Olebu-Hütte aufgestiegen...

Olebuhytta am 17. Mai 2013

...oder hatten den Berg Salen (480 m) bestiegen:



In diesem Jahr haben wir erstmals die Rundwanderung "Salen rundt" unternommen. Über den recht holprigen und in diesem Juli stark überwachsenen Pfad ging es zunächst wieder hinauf zur Olebu-Hütte:


Von hier aus führt ein kleiner Weg durch das Kvanndalen leicht ansteigend bis in den Pass Kverna - vorbei an drei hübschen Seen:



Die einzige Kvann-Pflanze im Kvanndalen 😄















Von Kverna aus wandert man dann auf einem teilweise steilen Weglein hinunter zu den alten Häusern bei Øvereng und weiter nach Skutvik.

Gegen Ende unseres Aufenthalts auf Hamarøy verbrachten wir noch zwei Tage in Ulvsvåg, wo unser Wohnmobil in der dortigen Autowerkstatt repariert werden musste. Das gab mir die Gelegenheit, eine nette Wanderung von Ulvsvåg aus zum Aussichtspunkt "Falkreiret" (Falkennest) und weiter auf eine Anhöhe im Bereich des Ulvsvågskaret zu unternehmen. Sehr schön war von dort oben der Blick über den Vestfjord und zu den Bergen Hamarøys:




Das Wäldchen direkt südlich von Ulvsvåg haben Kindergarten- und Schulkinder des Ortes in einen "Eventyrskogen" (Märchenwald) umgestaltet: Zahllose selbst gebastelte Gestalten hängen hier an den Bäumen, und zum Teil erklären schriftliche Erläuterungen, was es mit ihnen auf sich hat:

"Noch nie hatten wir so viel Freizeit,
 Noch nie haben wir so lange gelebt,
Noch nie hatten wir so wenig Zeit."













"Die Elfe ist schön, aber gar nicht nett
Sie will kleine Jungen als ihre Geliebten haben
Deshalb nimmt sie sie mit in den "blauen Berg"
Und niemand weiß, was dann geschieht."    😧

Donnerstag, 7. November 2019

Sommerliche Blumenpracht

Jedesmal wieder staunen wir über die üppige Vegetation und die sommerliche Blütenpracht Hamarøys. Wir konnten sie auch in diesem Sommer bewundern, wenngleich der Juli so trocken wie noch selten zuvor war. Überall konnte man Ende Juli die Anzeichen des Austrocknens des Bodens sehen:



Trotzdem beeindruckt  insbesondere die unglaubliche Menge an Orchideen, die man in den moorigen Regionen antrifft:





Erstaunt war ich auch, als ich neben einem halb verfallenen Bauernhaus in Sommersel diese prächtigen Feuerlilien (Lilium bulbiferum) entdeckte:




Typische Blumen Nord-Norwegens sind das Weidenröschen (Epilobium angustifolium)...:


...und die Engelwurz (Angelica archangelica, norwegisch "kvann"): 



Mehr als früher haben wir in diesem Jahr Mädesüß-Pflanzen (Filipendula ulmaria) gesehen - sie blühen jetzt verbreitet dort, wo noch vor einigen Jahren ausschließlich Weidenröschen standen:



Wunderbar blumenreich ist es auch am Nesstraumen:






Und Ende Juli wurden dann auch die Multebeeren (Rubus chamaemorus) reif - ich weiß nicht, wie viele ich unterwegs beim Wandern gepflückt und verspeist habe...  Genau so genossen schmecken sie m.E. am allerbesten.