Sonntag, 23. Juni 2013

Zum letzten Mal in...

Hallo zusammen,

Mitte Juni neigte sich meine Zeit hier in Hamarøy dem Ende entgegen. In der letzten Juni-Woche würde ich mich auf die Heimreise begeben und mir dafür viel Zeit nehmen, um noch hier und da ein paar interessante Orte oder Wanderziele ansteuern zu können.

So habe ich in den letzten zwei Wochen die schönsten Plätze Hamarøys noch einmal besucht - immer mit dem etwas wehmütigen Gefühl, dass es vorerst zum letzten Mal sein wird.

Zum letzten mal in Buvåg zum Beispiel - und ausnahmsweise einmal bei bewölktem Himmel:

Blick über den Vestfjord zu den Lofoten


















Eine besondere Wanderung stand allerdings noch aus - die Besteigung des 850 m hohen Aussichtsberges "Hatten" am Tysfjord. Hier sieht man den Hatten links im Hintergrund von Buvåg aus:



Am nächsten Schönwettertag machten Idar und uns auf den Weg zum Hatten, auf dem Idar, wie er sagt, schon über 20 Mal gestanden hat. Ein sehr steiler, sandiger Pfad brachte uns zügig aufwärts - und die Aussicht vom Gipfel dieses völlig freistehenden Berges war überwältigend:

Blick vom Gipfel des Hatten auf den Tysfjord...



...und zu den Lofoten


Ein paar Tage später wanderte ich zum letzten Mal zum Nesstraumen, an dessen Ufern jetzt eine Fülle von Sommerblumen erblüht war:


Kvann (Angelica archangelica)



 Auch in Tranøy war ich ein allerletztes Mal...

bei Brennvik
















...und entdeckte dort an der Vestfjord-Seite traumhafte Sandstrände:








Am Freitag vor meiner Abreise stieg ich noch ein letztes Mal auf unseren Hausberg Veten. Wieder unten in Oppeid gefiel mir dieses Sommerblumen- Ensemble besonders gut:



Mein Aufenthalt hier in Hamarøy endet an den Tagen der Sommersonnenwende.
Mit ein paar mitternächtlichen Impressionen schließe ich nun auch die Aufzeichnungen von hier ab.  Wieder zuhause, wird es sicher noch einiges über die Erlebnisse meiner Heimfahrt zu berichten geben.

Also: Bis dann - vi höres!



Brennvik um Mitternacht



Freitag, 21. Juni 2013

Sommerliche Wanderungen im Juni

Hei alle sammen,

der frühe Hochsommer hier im Norden setzte sich auch im Juni fort - ein Traum für mich und meine vielen Wanderpläne. Aber auch so manches Sonnenbad habe ich im Garten der sommerlichen "dikterstue" genossen. Kaum zu glauben, dass hier vor acht Wochen noch Schnee lag!



Einige Wanderungen standen noch auf meiner "To-do-Liste", und der Zeitpunkt meiner Heimreise rückte nun näher. Ein paar Urlaubstage machten es möglich, dass ich fast an jedem Schönwettertag unterwegs sein konnte.
So z.B. zum Gipfel des Salen, einem Aussichtsberg oberhalb von Skutvik an Hamarøys Südspitze. Die Wanderung beginnt am Fjellvatnet, auf den ich hier vom steilen Pfad durch dichten Wald bereits hinunterblicke:

















Trotz des warmen und trockenen Wetters stößt man hier im Norden natürlich häufig auf sumpfige, nasse Wegabschnitte. Immer wieder nett, wie solche Stellen mithilfe von Birkenstämmchen so hergerichtet werden, dass man sie halbwegs trockenen Fußes passieren kann:



Auf dem breiten Gipfel des Salen rastete ich lange und genoß die freie Aussicht rundum - auf den Nesstraumen und die Berge von Steigen...

 

...und hinunter auf Skutvik:



Ein wenig erleichtert war ich, als der Abstieg vom Salen hinter mir lag. Ein sehr steiler grasiger Hang, der mir bereits im Aufstieg nicht ganz geheuer war, hatte mich zu einem recht trickreichen Umweg gezwungen. Dazu kam, dass der dichte Birkenwald nur so wimmelte von kleinen grünen Raupen, 
 
die massenhaft an klebrigen Fäden von den Ästen herabhingen - und da musste ich natürlich hindurch.            Etliche Bäume hatten die hungrigen Raupen bereits völlig kahl gefressen, was teilweise etwas gespenstisch aussah.

Am Fuß des Salen kam ich an mehreren alten Höfen vorbei - die meisten verlassen, aber z.T. in gutem Zustand. Solche Häuser werden meist von den Kindern und Enkeln der früheren Bewohner im Sommer als Ferienquartiere genutzt:



Schon lange hatte ich mir auch vorgenommen, den sogenannten "Landstrykerstien" zu gehen - eine lange Rundwanderung im Gebiet der höchsten Berge des westlichen Teils von Hamarøy. Der Name des Weges ist eine Anspielung auf die sog. Landstreicher-Romane von Knut Hamsun.
Der Landstrykerstien beginnt mit einem steilen Aufstieg zum Fuß des spektakulären Hamarøyskaftet, den man hier allerdings von seiner "Breitseite" sieht:


Durch diese Wand führt auch der nicht besonders schwere Normalweg auf den Gipfel. Nach Westen fällt der Blick hinunter zum Straumsvatnet, zu dem man nun auf einem kaum erkennbare Pfad hinab steigt:








Es geht dann weiter durch urwaldartigen Birkenwald - aktuell wieder voller Raupen - und hoch zu der hier links hinten sichtbaren Scharte.
Von dort fällt der Blick zurück zum Hamaröyskaftet:





In der Folge nähert sich der Landstrykerstien der Küste am Vestfjord...













...und führt an ihr entlang zu dem alten Hof "Nordland":




Der schmale Weg war bereits jetzt - Anfang Juni - stark überwachsen und streckenweise nur mit "Pfadfinderaugen" überhaupt zu erkennen. Nur an drei oder vier Stellen fand ich solche netten Hinweise:


Nach sechs Stunden Wanderung in brütender Hitze war ich froh und sehr zufrieden wieder am Ausgangspunkt dieser großen Rundwanderung angekommen.

Etwas gemütlicher ging es auf dem "Eventyrstien" ("Märchenweg") zu - ein netter Wanderweg, der die kleinen Orte Løding und Egerdal verbindet:

 









Ich machte einen Abstecher auf den Aussichtsberg Klekkshaugen, von wo aus das Ziel des Weges schon zu sehen war:



Blick auf Egerdal, Vestfjord und Lofoten

Unten in Egerdal entdeckte ich eine interessante Variante der Aufbewahrung von getrocknetem Stockfisch...




...und diese typischen Bootshäuschen ("naust"):


Donnerstag, 20. Juni 2013

"Unter offenem Himmel" - Kunst in Tranøy

Hallo zusammen,

Hamarøys Natur ist großartig - doch es gibt hier mehr als nur Berge, Schnee und Elche. Im Rahmen des Projektes "skulpturlandskap nordland" wurden beispielsweise seit 1992 in der Provinz Nordland 33 künstlerische Exponate unter freiem Himmel aufgestellt. Eines davon befindet sich hier auf Hamarøy in Skutvik - es trägt den Titel "Stella Maris":

"Stella Maris" (Steinar Christensen, 1994)




Ich oute mich als totale Kunst-Banausin, wenn ich erzähle, dass ich bei diesem Anblick zunächst dachte:  Oh, die Skulptur ist wohl zusammengebrochen und liegt jetzt hier verstreut herum!
Ganz falsch: Es soll so sein!








Ausgesprochen gut hat mir dagegen die "Kunstszene" in Tranøy gefallen. Dieser kleine Ort (40 Einwohner) an der Nordspitze von Hamarøy hat so einiges an künstlerischen Objekten zu bieten.
Schon bei unserem ersten Besuch im Winter waren uns die bemalten Wände  alter Schuppen und Bootshäuser aufgefallen:

Kunst vor grandioser Kulisse: Tilthorn und Hatten



















Bei einem Bummel durch das frühsommerliche Tranøy Ende Mai...



...habe ich dann verschiedene Skulpturen entdeckt:

"Kystekvinner" - ("Frauen der Küste")
 
"Disse altfor mange ting jeg ville" ("Diese allzu vielen Dinge die ich wollte")

"Stjerner som fisker i himmelen"


Eine von Tranøys Skulpturen war allerdings schon Judith bei unserem Besuch hier im März aufgefallen:




Auch ein Zitat von Knut Hamsun findet sich an einem Felsen unmittelbar am Strand:

aus: Pan, 1894



Mitte Juni ist nun der Sommer auch am Leuchtturm von Tranöy angekommen, wo man wunderbar im Freien Kaffe und Kuchen genießen kann:


 


Als wir im Winter hier bei eiskaltem Wind standen, konnte man sich das schier nicht vorstellen.


Und am 15. Juni wurde beim Ort Tranöy eine Bilderausstellung unter freiem Himmel eröffnet - verbunden mit einer Vernissage in der "Hamsungalleriet":
                                                                                                                                     
 

Die Ausstellung "Unter offenem Himmel" mit Bildern der beiden Künstler Gabrielle Kielland und Sigmund Lars Olsvik auf den Klippen am Vestfjord fand ich in jeder Beziehung beeindruckend:







Nur ein paar Schritte von  diesen Bildern entfernt habe ich dann noch dieses entdeckt - hier ließ die Natur abstrakte Kunst entstehen: