Montag, 17. Juni 2013

Unterwegs am "Berg der Berge": Der Stetind



 
Hallo zusammen,

viele formschöne und beeindruckende Berge gibt es hier, aber kein anderer kann sich mit ihm messen: Dem Stetind, Norwegens Nationalberg.
Als geschlossene, monolithische Felsgestalt erhebt er sich knapp 1.400 Meter hoch steil aus dem Stefjord, einem Seitenarm des großen Tysfjord in der gleichnamigen "kommune" nördlich von Hamarøy.
Wann immer wir ihn zu sehen bekamen, waren wir fasziniert - so beispielsweise am 16. Januar, als er um die Mittagszeit kurz von der Sonne angestrahlt wurde (s.o.), die aus unserer Perspektive noch nicht wieder über dem Horizont erschienen war.
Anfang Februar zeigte er sich nach kräftigen Neuschneefällen winterlich verkleidet,...



und an meinem Geburtstag am 6. Februar näherten wir uns ihm bei einem Ausflug zum Tysfjord:














Im März hatten wir die Lofoten besucht und waren mit einer Fähre von Bognes am Tysfjord nach Lødingen übergesetzt. Bei dieser Überfahrt entstand vom eisglatten Deck der Fähre aus dieses Bild:




Sechs Wochen später - es war mittlerweile Ende April - war der Winter zu Ende und die Straßen endlich schnee- und eisfrei. An einem strahlend schönen Frühlingstag fuhr ich mit der Fähre über den Tysfjord nach Skarberget...

 











...und weiter auf einer Nebenstrecke direkt zum Stetind. Denn dieser ist seit einigen Jahren mit dem Auto erreichbar. Um eine Straßenverbindung von der E 6 nach Kjøpsvik am inneren Tysfjord herzustellen, hat man sich nicht gescheut, sogar den Stetind selbst zu untertunneln.
Dieser zeigte sich - trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit - noch eisverkrustet  und erinnerte mich daher ein wenig an die bizarren Granitberge Patagoniens -
"Cerro Torre - Anmutungen"  habe ich in meinem Tagebuch notiert:










































Nur weitere vier Wochen später hatte - wie schon berichtet - der Hochsommer in Nordnorwegen Einzug gehalten. Nun war es Zeit für eine Wanderung am Stetind!

Es war uns ja im Sommer 1977 gelungen, den Gipfel des Stetind zu erreichen.
Ein kleines Abenteuer war damals allein schon die Anreise zum Fuß des Berges. Ein Fischer aus dem benachbarten kleinen Ort Haukøy brachte uns mit seinem Schiff nach Stefjordbotn und holte uns wie verabredet vier Tage später wieder ab.

Heute geht es einfacher:  Am wärmsten Tag des Monats Mai - 29 Grad in Drag! - fuhr ich von dort aus mit einer Fähre über den Tysfjord nach Kjøpsvik...



und weiter zum kleinen Parkplatz am Fuße des Stetind. Genau an dieser Stelle hatten wir 1977 unsere Zelte aufgestellt. Von hier wollte ich zu einem kleinen See in 750 m Höhe aufsteigen - ganz auf den alten Spuren wandelnd.

Das Gelände ist zunächst freundlich...











und es zeigte sich, dass im Gegensatz zu früher heute sogar ein kleiner Pfad den Weg zum Vorgipfel des Stetind erleichtert:




Er führt direkt unter der Südwand des Stetind entlang,...


...an der es verschiedene schwere Kletterrouten gibt. Sie lag an diesem Tag sonnendurchglüht über mir - als sei ich an einem heißen Augusttag in den Südalpen unterwegs. Was ein Gegensatz zur Atmosphäre von vor nur vier Wochen!

Nach gut zwei Stunden hatte ich das Ziel meiner heutigen Wanderung erreicht und stand an dem kleinen See, der noch völlig zugefroren war. Über ihm erhebt sich der Prestetind...,














...und nach Norden und Westen hat man eine beeindruckende Aussicht hinunter auf den Stefjord und auf die benachbarten Berge bis zu den Lofoten im Hintergrund:



Zurück am Parkplatz konnte ich mich nicht satt sehen an diesem besonderen Berg,...

 
...der uns über drei Jahreszeiten hinweg  so verschiedene Gesichter gezeigt hatte.





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